Der Begriff Sheddach kommt vom englischen Wort

Sheddach Skizze Sheddach Skizze

Das Sheddach

Bei dieser Dachform sieht man mehrere Reihen von Dachaufbauten, mit einer abgeschrägten Seite und häufig mit einer steileren bzw. senkrechten Seite. Diese Aufbauten werden allgemein als Reiter bezeichnet. Man sieht Sheddächer bei Wohnhäusern nur sehr selten, oft dagegen bei Fabrikhallen, Gewerbehallen, Ausstellungshallen, Markthallen, Shoppingmalls, Mehrzweckhallen, Sporthallen, Bahnhöfen, Lokschuppen und Großgaragen.

Ideal für große Hallen

Besonders geeignet sind sie für Hallen mit sehr großen Grundflächen. Der Sinn eines Sheddachs liegt vor allem darin, die Lichtverhältnisse in den darunter liegenden Räumen zu optimieren. Hat eine Halle mehrere Pultdächer, dann ist deren senkrechte Seite fast immer verglast bzw. mit zahlreichen zusätzlichen Fenstern versehen und auch bei Satteldächern hat fast immer eine Seite oder auch beide Seiten Fenster oder wenigstens Dachluken.

Ausrichtung des Dachs

Sie sorgen für zusätzliches Tageslicht von oben und das führt dazu, dass auch große Räume genügend Helligkeit bekommen können. Sehr oft sind die Glasfronten oder Fenster nach Norden hin ausgerichtet. Das ist deshalb wichtig, weil auf diese Weise ein blendfreier Lichteinfall gewährleistet werden kann. Der ist besonders bei Produktions-und Montagehallen sehr sinnvoll, wo es auf Präzision und gute Lichtverhältnisse ankommt und der durch die Sonneneinstrahlung entstehende Schlagschatten extrem störend wäre.

Hat man dagegen ein Sheddach mit nördlicher Ausrichtung, entsteht dieser Schatten nicht. Man braucht keinen zusätzlichen Sonnenschutz und kann trotzdem bei jedem Wetter bei Tageslicht arbeiten. Dort wo die Sonneneinstrahlung keine Rolle spielt, kann das Sheddach auch nach anderen Himmelsrichtungen ausgerichtet werden. Bei einer südlichen Ausrichtung zum Beispiel lässt sich einiges an Heizenergie sparen.

Fenster

Auch eine beidseitige Bestückung der Reiter mit Fenstern ist machbar und lässt noch mehr Lichteinfall zu. Moderne Fertigungstechniken ermöglichen inzwischen auch den Bau von Sheddächern mit konkav geneigten Dachflächen. Häufig werden sie mit Trapezblech-Profilen, mit Ziegeln oder mit Bitumen eingedeckt. Zur Abdichtung und gleichzeitig zur Dämmung sind zum Beispiel Flüssigkunststoffe oder Schaumstoffe recht gut geeignet.

Vorteile des Sheddachs

Neben den Vorteilen der Beleuchtung haben Sheddächer auch noch andere Vorteile. So wird durch die Aufbauten (Reiter) die gesamte Konstruktion gegenüber Flachdächern oder Satteldächern verstärkt. Das ermöglicht eine generell leichtere Bauweise und die spart einiges an Baukosten. Außerdem haben die nach Norden gerichteten verglasten Dachflächen auch einen positiven Einfluss auf die Temperaturen in den darunterliegenden Räumen. Die mit Sheddach versehenen Hallen heizen sich nicht zum Beispiel längst nicht so stark auf, wie zum Beispiel Hallen mit Flachdächern.

Wartung und Pflege

Sheddächer haben gegenüber anderen Dachformen aber auch einige Nachteile. So sind sie recht wartungsintensiv und pflegeintensiv. Außerdem kann das Regenwasser, bedingt durch die Sägeform nicht so gut ablaufen, wie zum Beispiel bei einem nach beiden Seiten geneigtem Satteldach oder einem Pultdach. Deshalb ist es bei solchen Dächern besonders wichtig, dass ein optimaler Regenwasserablauf schon beim Bau gewährleistet wird.

Funktioniert er nicht richtig, sind Wasserschäden praktisch schon vorprogrammiert. Das liegt auch an den steilen Dachformen der Sheddächer. Besonders mit Dachpappe oder Kunststoff gedeckte Sheddächer können oft schon nach wenigen Jahren undicht werden und die Reparatur solcher Dächer ist recht aufwändig und teuer.

Wärme und Dachisolierung

Aber nicht nur das Abdichten ist beim Sheddach ein Problem, sondern auch die Isolierung und Wärmedämmung sind aufwändiger als bei anderen Dachformen. So kann sich in den Reitern bei warmen Wetter die Hitze sammeln. Deshalb sollten unbedingt Belüftungsmöglichkeiten bestehen, zum Beispiel dadurch, dass einige Fenster oder Luken bei trockenem warmen Wetter geöffnet werden können.

Bei älteren Industriebauten wurden die isolierenden und dämmenden Bauteile oft vernachlässigt. Heute kann man einiges tun, um die energetische Bilanz solcher Bauten zu optimieren.

Solaranlagen

Ein weiterer Nachteil der Sheddächer besteht in der heutigen Zeit darin, dass sie sich zum Beispiel für das Anbringen von Solarmodulen nur sehr bedingt eignen. Das liegt zum einen an der oft bewusst gewählten Nord-Ausrichtung und zum anderen an der oft geringen Tragfähigkeit der Dächer. Haben sie außerdem eine zu geringe Neigung, müssten zusätzlich spezielle Aufsteller für eventuelle Solarmodule angebracht werden.

Sheddach für das Wohnhaus

Neben den Industriebauten und öffentlichen Gebäuden gibt es heute auch die Möglichkeit, Sheddächer für Wohnhäuser zu nutzen. Hier sind es aber in erster Linie größere Wohnanlagen mit überdachten Fluren, Lobbys und Gemeinschaftseinrichtungen, bei denen der Tageslichteinfall von oben Sinn macht. Für Ein-und Zweifamilienhäuser kommen sie weniger infrage, eben weil sie so pflege-und wartungsintensiv sind und sich mit ihnen auch kein zusätzlicher Whnraum schaffen lässt.

Außerdem sind in solchen Häusern auch die einzelnen Räume kaum so groß, dass sie nicht mit seitlichen oder Dachschrägen-Fenstern ausreichend beleuchtet werden könnten. Eine Ausnahme stellen eventuell Wohnhäuser dar, in denen sich Ateliers und Werkstätten befinden, die viel Licht benötigen. Trotzdem sind Sheddächer für private Wohnhäuser sehr speziell und eher etwas für absolute Individualisten.

Sie suchen nach einer Finanzierung für Ihre Wohnung oder Ihr Haus? Dann holen Sie sich jetzt Ihr unverbindliches Angebot! Unser Finanzierungspartner wird sich umgehend bei Ihnen melden.