So bauen Sie Ihr eigenes Kräuterbeet im Garten: Tipps, Ideen und eine Schritt-für-Schritt Anleitung zum eigenen Kräuterbeet finden Sie hier!
Frische Kräuter sind eine wohlschmeckende Bereicherung für jedes Gericht. Und es ist gar nicht allzu schwierig, verschiedene Kräuter im eigenen Garten oder auf dem Balkon zu ziehen. Sie sind wohlschmeckend, gesund und lassen sich leicht präparieren für den späteren Gebrauch in der Form von Pasten und Soßen, oder einfach eingefroren in praktischen Portionen. Idealerweise wird zum Ziehen frischer Kräuter ein Kräuterbeet oder eine sogenannte Kräuterschnecke genutzt. Worum es dabei geht und welche Vorteile sie haben, soll nun beschrieben werden.
Gewürze wie Thymian, Rosmarin oder ach Minze geben Gerichten den finalen Schliff. Noch besser schmecken sie, wenn die gesunden und schmackhaften Kräuter sogar aus dem eigenen Garten stammen und Sie diese direkt vor der Verarbeitung selbst geerntet haben. Das muss kein Wunschtraum bleiben, denn durch den Bau einer Kräuterschnecke oder eines Kräuterbeetes schaffen Sie die ideale Voraussetzung zum Anbau Ihrer eigenen Kräuter und Gewürze im eigenen Garten. Sollte Ihnen der auf dieser Seite beschriebene Bau einer Kräuterschnecke zu aufwendig sein, erklären wir Ihnen hier, wie Sie mit noch weniger Arbeit ein eigenes Kräuterbeet anlegen.
Die Vorteile eines Kräuterbeetes
Die Vorzüge eines eigenen Kräuterbeetes in Ihrem Garten liegen auf der Hand. Denn dann haben Sie immer frische Kräuter zur Hand, mit denen Sie selbstgekochte Gerichte verfeinern und abschmecken können. Das schmeckt noch tausendmal besser als Kräuter aus der Tiefkühltruhe oder getrocknete Gewürze aus dem Supermarktregal. Frische Kräuter entfachen ihr natürliches Aroma nicht nur viel intensiver, sondern sind auch noch gesünder.
Aber nicht nur die Vorteile in der Küche werden Sie zu schätzen wissen. Ein Kräuterbeet ist auch ein echter Hingucker in Ihrem Garten. Die vielen verschiedenen Gewürze und Kräuter sehen sehr unterschiedlich aus, haben große und kleine, grüne, silbrige oder gelbbunte Blätter. Blühen tun sie mit gelben, weißen oder rosafarbenen Blüten, sodass das Kräuterbeet anlegen auch einen optischen Gewinn für Ihren Garten darstellt.
Anleitung zum Kräuterbeet bauen
Nachdem wir nun die Vorteile des Kräuterbeet anlegen aufgeführt haben, wollen wir dann auch zur Tat schreiten und Ihnen eine Anleitung zum Bau eines Kräuterbeetes an die Hand geben.
Die Planung und Vorbereitung
Um eines gleich vorwegzunehmen: Jeder Garten egal welcher Größe ist für den Bau eines Kräuterbeetes geeignet. Je mehr Platz Sie haben, desto mehr Kräuter können Sie zwar auch anbauen. Aber auch ein kleines Kräuterbeet reicht für die Grundversorgung an frischen Kräutern. Wichtiger als die Größe ist die Lage, also die Wahl des richtigen Standorts. Dieser sollte auf jeden Fall sonnig sein, da nahezu jede Nutz- und Blühpflanze einen hellen bis vollsonnigen Platz benötigt.
Die Größe
Bei der Größe sind Ihnen prinzipiell alle Freiheiten gegeben, die Ihnen Ihr Grundstück lässt. Empfehlenswert ist es aber, ein klassisches Kräuterbeet nicht zu breit bauen, damit sie von allen Seiten für Pflege und Ernte an die Pflanzen herankommen. Zudem sollten Sie vor dem Kräuterbeet anlegen erst überlegen, welche Kräuter genau Sie kultivieren möchten. Erst dann sollten Sie mit der Planung und dem Anlegen beginnen. Legen Sie hierbei im Idealfall auch einen Bepflanzungsplan an.
Boden und Temperatur
Möchten Sie vor allem mediterrane Kräuter und Nutzpflanzen wie Lavendel, Oregano, Rosmarin, Salbei, Dill und Basilikum anbauen, wünschen diese einen warmen, vollsonnigen Standort und einen trockenen Boden. Denn erst durch das Sonnenlicht bilden diese ihre ätherischen Öle und Wirkstoffe. Bei diesen Pflanzen empfiehlt es sich, viel mit Steinen an der Pflanzstelle zu arbeiten. Die sind in der Lage, Wärme zu speichern und wie eine Art Heizung direkt an die Kräuter weiterzugeben.
Andere Kräuter und Nutzpflanzen nehmen hingegen problemlos mit halbschattigen Standorten vorlieb. Hier empfiehlt sich ein humusreiches und tiefgründiges Substrat. Dies ist unter anderem für Schnittlauch, Petersilie, Zitronenmelisse, Bärlauch, Kerbel und andere Gewürze und Kräuter gut geeignet.
Das Kräuterbeet bauen
Nun kommt die Phase des Baus. Bevor Sie beginnen, stecken Sie die Grundform des Kräuterbeetes zunächst mit Pflöcken und einem Band ab. Hierbei haben Sie die Wahl, ob Sie eine rechteckige Form verwenden oder auf eine natürliche Form, die wunderbar in einen Naturgarten passt, setzen. Am einfachsten ist natürlich eine rechteckige Form.
Je nach Bodenbeschaffenheit auf Ihrem Grundstück und dem Ort, an dem Sie Ihr Kräuterbeet anlegen, müssen Sie den Boden vorbereiten. Die meisten Küchenkräuter brauchen einen eher durchlässigen und mageren Boden. Lockern Sie daher die Erde gründlich auf. Besteht der Boden vor allem aus schwerem Lehm, reichern Sie diesen zusätzlich Sand an Ist der Boden hingegen vollkommen ungeeignet zum Anbau von Pflanzen, hilft nur der Aushub und das Auffüllen mit neuer Erde.
Trittplatten aus Naturstein speichern Wärme und erleichtern die Ernte. Verteile Sie diese über das Beet. Für eine schönere Optik und eine Abtrennung vom restlichen Garten ist es zudem ratsam, eine Umrandung für das Kräuterbeet anzulegen. Diese können Sie zum Beispiel mit Natursteinen machen. Aber auch Klinker können Sie quer eingraben und so eine Umrandung für Ihr Kräuterbeet schaffen. Alternativ können Sie aber auch Kräuter wie den intensiv duftenden Krainer Thymian (Thymus froelichianus), Kümmel-Thymian (Thymus herba barona) und Polei-Minze sowie Rucola als Beetabgrenzung pflanzen.
Das Kräuterbeet bepflanzen
Nun kommt der wohl schönste Teil: das Bepflanzen. Wir empfehlen Ihnen, sich vorher einen Bepflanzungsplan zu machen. Dies erleichtert die Arbeit und schafft einen besseren Überblick, damit Sie genug Platz für alle Kräuter einplanen. Verteilen Sie nun die Pflanzen, die Sie vorher im Bau- oder Gartenmarkt gekauft haben, entsprechend des Planes. Achten Sie auf ausreichenden Abstand zwischen den Pflanzen, damit die Kräuter genug Platz haben, sich zu entwickeln.
Pflanzen Sie nun nach und nach eine Pflanze nach der anderen ein, indem Sie ein Loch mit einer Handschaufel ausheben und diese dann (natürlich ohne Topf) ins Erdreich setzen. Lockern Sie bei Bedarf vorher mit den Fingern den Wurzelballen. Drücken Sie nach dem Einsetzen die Erde vorsichtig an, damit keine Hohlräume entstehen. Zum Schluss werden die frisch gepflanzten Kräuter gründlich gewässert. Verzichten sollten Sie hingegen auf die Zugabe von Dünger oder Kompostgaben, da zu viele Nährstoffe bei den meisten Kräuterarten das Aroma beeinträchtigen.
Damit Sie nicht den Überblick verlieren, helfen kleine Schilder, die die einzelnen Kräuter beschriften. So finden Sie schneller die gewünschten Kräuter. Außerdem ist es ratsam, die einjährigen Kräuter wie Basilikum und Koriander jedes Jahr an anderer Stelle auszusäen, um Bodenmüdigkeit zu vermeiden. Nun sind Sie fertig mit dem Kräuterbeet anlegen und können nun von an mit frischen Kräutern und Gewürzen aus Ihrem Garten kochen und abschmecken.
Worauf muss man bei einem eigenen Kräuterbeet achten?
Bevor damit begonnen werden kann ein Kräuterbeet oder eine Kräuterschnecke anzulegen, ist es ratsam zu klären, ob am geplanten Standort auch die notwendigen Grundbedingungen vorliegen. Zwar ist die Aufzucht von Kräutern in der Regel nicht allzu komplex, doch auch diese vergleichsweise anspruchslosen Pflanzen benötigen bestimmte Voraussetzungen, um optimal zu wachsen.
Hierzu hilft es, sich zur Herkunft der ausgewählten Pflanzen kundig zu machen. Während nämlich mediterrane Kräuter einen warmen, sonnigen, nicht zu feuchten Platz bevorzugen, sind heimische Kräuter aus unseren Breitengraden an schattigen und halbschattigen Plätzen bestens aufgehoben. Ein aufmerksamer Blick zum Sonnenverlauf und wie welche Teile des eigenen Gartens über den Tag hinweg davon getroffen werden, gibt Hinweise dazu, welche Pflanzen und Kräuter an welchem Standort gut gedeihen.
Der richtige Standort im Garten
Es empfiehlt sich demnach, das Kräuterbeet und die Kräuterschnecke so zu platzieren und zu gestalten, dass die jeweiligen Standortbedingungen die Auswahl der Kräuter positiv beeinflusst. Darüber hinaus ist es sinnvoll, die einzelnen Kräuter harmonisch miteinander zu kombinieren. Beispielsweise ist es hilfreich, wenn Knoblauch und Pfefferminze beieinander gepflanzt werden, denn so bleibt die Minze auf natürliche Weise frei von Schädlingen. Auf der anderen Seite gibt es Kräutergruppen, die nicht so perfekt nebeneinander auskommen. Dazu nachfolgend mehr.
Welche Kräuter kann man anpflanzen?
Wenn die grundlegende Wahl des zukünftigen Standorts getroffen wurde, können die jeweiligen Kräuter zum Anpflanzen ausgesucht werden. Dabei ist es sinnvoll, einjährige Pflanzen von mehrjährigen zu trennen. Eine kluge Durchmischung mit sorgfältig ausgewählten Kräutern bietet einige Vorteile. Die Kräuter versorgen sich gegenseitig mit unterschiedlichen Nährstoffen über ein verbindendes Wurzelwerk.
Wie beim Knoblauch und der Pfefferminze ergänzen sich gut ausgewählte Kräutergruppen in ihren Eigenschaften. Außerdem verhindert eine ausgesuchte Mischkultur die vorzeitige Ermüdung des Bodens. Demgegenüber können unpassend beieinander gesetzte Pflanzen zu vermindertem Wachstum und erhöhter Standortkonkurrenz führen.
Welche Kräuter passen zusammen?
Gut zusammen passen folgende einjährige Kräuter, der Einfachheit halber alphabetisch sortiert:
- Basilikum
- Bockshonrklee
- Sommer-Bohnenkraut
- Boretsch
- Dill
- Gartenkresse
- Kamille
- Kerbel
- Koriander
- Kreuzkümmel
- Majoran
- Parakresse
- Petersilie
- Pimpinellen
- Rosmarin
- Rukola
- Stevia
Dazu kann bemerkt werden, dass Dill, Kresse, Majoran, Petersilie, Boretsch und Kerbel besonders gut miteinander zurecht kommen und das sogar auf engstem Raum.
Zu den zwei- oder mehrjährigen Kräutern zählen zum Beispiel:
- Bärlauch
- Bärwurz
- Beifuss
- Winter-Bohnenkraut
- Blutampfer
- Brunnenkresse
- Winterkresse
- Currykraut
- Estragon
- Fenchel
- Huflattich
- Kalmus
- Kümmel
- Löffelkraut
- Minze
- Zitronenmelisse
- Oregano
- Safran
- Küchensalbei
- Sauerampfer
- Schnittlauch
- Spitzgewerich
- Knoblauch-Schnittlauch
- Thymian
- Waldmeister
Hierbei ist es sinnvoll, bestimmte Kräutergruppen zueinander zu setzen. Schnittlauch, Thymian, Salbei, Estragon und Zitronenmelisse harmonieren ebenso wunderbar miteinander wie Salbei, Oregano und Bohnenkraut. Zusammen mit der Zitronenmelisse sind gleich alle gut versorgt mit zusätzlichen Nährstoffen.
Diese Kräuter sollten einzeln gepflanzt werden:
Allerdings sind nicht alle Kräuter immer gut aufgehoben in direkter Nachbarschaft zu anderen Gewächsen, weil sie viel Platz benötigen und die umgebenden Standortbedingungen einschränken. Folgende Pflanzen sollten darum bevorzugt solitär gepflanzt werden:
- Eberraute
- Engelwurz
- Gewürznelkenbaum
- Kurkuma
- Lavendel
- Liebstöckel
- Lorbeer
- Wermut
- Ysop
- Zitronengras
Grundlagen zum Bau eines Kräuterbeets
Wenn Standort und eine ungefähre Pflanzenauswahl stattgefunden haben, kann die Anlage des Beets beginnen. Idealerweise sollte mit dem „Bau“ frühestens gegen Ende April, spätestens jedoch Mitte Mai begonnen werden. Während dieser Zeit sollte vorbereitend präpariert werden durch passendes Düngen des Bodens und reichliches Bewässern.
Optimal für ein Kräuterbeet auf ebenem Grund ist eine maximal Breite von 120 Zentimetern, sodass bequem darin gearbeitet werden kann. Bewährt zur Einfriedung und Strukturierung eines Kräuterbeets haben sich vor allem natürliche Materialien wie unbehandeltes Holz, etwa für hölzerne Beete. Wer es gern massiv mag, sollte Natur- und Feldsteine und Mauersteine wählen (Mörtel nicht vergessen).
Die Baumöglichkeiten unterschiedlicher Beete sind enorm und reichen von simplen, rechteckigen Holzkästen bis hin zu verträumt angelegten Beeten im Naturgarten. Wichtig bei allen Bauformen ist eine gute, übersichtliche Struktur für leichte Pflege und eine sichere Umfassung, damit kein Substrat furch Regen und Bewässerung fortgeschwemmt wird.
Was sind eigentlich die Vorteile eines Kräuterbeets?
Die meisten Kräuter müssen nicht zwingend in die freie Erde, sie können auch wunderbar im Blumenkasten oder in einzelnen Töpfen gezogen werden. Doch die Aufzucht in Töpfen ist deutlich anspruchsvoller als im Kräuterbeet. Meisten sind die Töpfe verkaufsfertiger Kräuter zu klein und die Erde ist minderwertig. Im Kräuterbeet sind die Wachstumsbedingungen wesentlich besser und richtig angelegt findet eine Eigendüngung des Bodens statt, sodass kein Substrat gewechselt werden muss.
Einfache Pflege des Beets
Weitere Vorteile eines kultivierten Kräuterbeets im Vergleich zum wilden Wuchs liegen zudem in der einfachen Pflege, der besseren Übersicht und nicht zuletzt einem besseren Kampf gegen Parasiten, Nager und andere Schädlinge.
Wenn übrigens ein Zugang zu Garten und Co. Fehlt, können Kräuter auch auf dem Balkon oder in der Loggia mithilfe eines Hochbeets angebaut werden. Wie man ein Hochbeet selber baut erfahren Sie ebenfalls hier online!
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